Du weißt du bist in Minnesota wenn ...

... du nach 60 Minuten Schule wieder nach Hause geschickt wirst, 

wegen Kälte und Schnee! 

Wenn man sich mal so die Temperaturen hier anguckt ist das absolut kein Vergleich zu Deutschland. -30 Grad ist hier im Winter normal.
Ich glaube mindestens einmal in der Woche fängt unsere Schule zwei Stunden später an weil es so früh am morgen viel zu kalt ist und die Straßen kaum befahrbar sind.
Letzten Mittwoch sind wir also morgens nichtsahnend zur Schule, und plötzlich fing es an ziemlich heftig zu schneien. Es wurde dann immer mehr und mehr bis man draußen fast nichts mehr sehen konnte, und nach einer Stunde Schule wurden wir alle nach Hause geschickt. Meine Gastgeschwister und ich wurden von meinem Gastvater abgeholt und für unseren Nachhauseweg, der normalerweise 15 Minuten dauert, haben wir eine dreiviertel Stunde gebraucht. Die Straßen waren komplett vereist und wir waren mitten im Schneesturm. Man konnte wirklich gar nichts sehen. 

Wegen den ständigen Schneestürmen und der Kälte werden aber nicht nur die Schule, sondern auch alle außerschulischen Aktivitäten abgesagt.
Ich bin im Basketball Team und wir mussten bis heute schon um die fünf Spiele absagen oder verschieben. 

Wenn ihr euch also demnächst in Deutschland darüber ärgert dass ihr eure Autoscheiben kratzen müsst, denkt einfach daran dass einem hier wortwörtlich die Nase beim Atmen einfriert :D !!! 

Liebe Grüße aus dem unglaublich kalten Minnesota!

Oder besser MinneSNOWta? ;)

Lena♥ 

Promposal

Hallo ihr lieben!

Ich glaube gestern hatte ich die schönste Überraschung überhaupt.

Ich kam nach einem Basketball Spiel nach Hause und meine Gastmama hat mir im Auto noch gesagt dass ein Hausinspektor mir eine Liste auf's Bett gelegt hat. Da war ich erstmal besorgt und bin hoch in mein Zimmer gerannt.

Als ich die Tür geöffnet und das Licht angemacht habe, sah ich das:

Es lag ein Zettel auf meinem Bett der schrieb: "Find all the Balloons and put them in the right order - Connor" , also so viel wie "Finde die Luftballons und lege sie in die richtige Reihenfolge". Mir ist erstmal das Herz stehen geblieben.
Ich hatte dann schon eine Ahnung was jetzt kommt.
Nach dem ich meinen ganzen Raum nach Ballons abgesucht habe und sie endlich in die richtige Reihenfolge gelegt hatte kam das dabei raus:

"Will you go to Prom with me?"

Ich war erstmal komplett überwältigt, bis meine Gastmama mir sagte dass er gleich hier sein würde um sich seine Antwort abzuholen.
Ich hab also ein bisschen nachgedacht, und mir dann einen Luftballon geschnappt auf den ich drauf schrieb: YES! 

Ich versteckte den Ballon hinterm Rücken und als Connor rein kam hab ich den Ballon hochgehalten.

Natürlich wurden dann erstmal Fotos gemacht - ist ja was ganz besonderes, zumal wir in Deutschland ja gar keinen Prom haben. Für die die's nicht wissen, das ist ähnlich wie ein Abschlussball und ich glaube so ziemlich das Highlight des ganzen Schuljahres.

Weil ich echt nicht damit gerechnet hatte war die Überraschung um so größer. Mein erstes und letztes, dafür aber schönstes Promposal :)

Jetzt geht es natürlich erstmal shoppen.

Ein Promdress muss her, es ist nicht mehr all zulange bis zum großen tag!
26. April, in 92 Tagen.
Ich freue mich jetzt schon unglaublich!

Ich weiß noch nicht so ganz wie ich mich zwischen den ganzen tollen Kleidern entscheiden soll, aber wir werden sehen!
Heute geht's schon los - auf die erste Shoppingtour ;)

Wünsche euch allen ein tolles Wochenende!

Ich hab heute keine Schule wegen Lehrerkonferenzen.

Gestern war der letzte Tag des ersten Semesters, das bedeutet:

HALBZEIT! 

Eure Lena ♥

Merry Christmas & Happy New Year

Hallo 2014! 

Das kommt jetzt zwar leider etwas (sehr) spaet, aber ich wollte euch dann doch noch von meinem amerikanischen Weihnachten und Silvester erzaehlen.

Weihnachten

Weihnachten lief hier fuer mich voellig anders. Nicht nur dass man am morgen im Schlafanzug ins Wohnzimmer rennt um alle Geschenke auszupacken. Anstatt einem Weihnachten hatte ich gleich fuenf Abende, an denen ich mit verschiedenen Teilen der Familie zusammengekommen bin und wir die festliche Stimmung genossen haben. Auch da wurden schon Geschenke ausgepackt, gegessen usw, obwohl es ja noch zwei Wochen vor Weihnachten war. Es war aber wirklich toll, ich habe wieder viele neue Menschen kennengelernt. Meine Gastfamilie ist unglaublich gross haha.
Den Morgen am 25. Dezember haben wir aber nur mit meinen Gasteltern und Geschwistern gefeiert, ganz traditionell im Schlafanzug. 

Meine Gastfamilie hat mir das tollste Geschenk ueberhaupt gemacht:
Ein silberner Ring mit meinem Geburtsstein und den Woertern "Sister" und "Daughter" eingraviert. Wirklich suess.
Von meinen Schwestern habe ich ein Armband bekommen das einen Herzanhaenger hat, und auf dem steht eingraviert "Sisters forever". 

Neben unerwartet vielen anderen kleinen Geschenken, haben meine Gasteltern sich zu Weihnachten ein Icecastle gekauft. Das ist aehnlich wie ein Wohnwagen, man kuppelt es ans Auto, und innen drin sind Betten und alles moegliche. Die Besonderheit ist, dass an verschiedenen Stellen Loecher im Boden sind, durch die man Eisfischen kann.
Wir haben uns am Samstag nach Weihnachten also auf in den Norden gemacht auf den Upper Red Lake. Wir haben unseren Truck auf den natuerlich fest gefrorenen See gefahren und das Haus aufgestellt.
Mein Gastvater hat dann die Loecher ins Eis gebohrt, und das Fischen ging los!






 New Year's Eve

Nach ein paar Tagen erfolgreichem fischen war es dann endlich so weit: 31. Dezember 2013. Wir hatten geplant am Abend zur Bar eines Freundes zu gehen der dort mit allen Leuten die zum Eisfischen gekommen sind das neue Jahr feiert. Leider ist mein Gastvater aber an diesem Tag krank geworden. Weil es für ihn im Eishaus zu kalt war, sind wir in die nur ein paar Meilen entfernte Hütte gezogen, in der wir auch im Sommer schon mal waren. Es ging ihm aber leider nicht wirklich besser, also haben wir uns dazu entschlossen den Abend bei ihm in der Hütte zu verbringen. Ich hab mit den Kindern "Werd ganz schnell wieder gesund" - Karten gebastelt :D und wir hatten alle trotzdem viel Spaß!
Als es 00:00 Uhr war war ich aber doch etwas enttäuscht, da im Gegensatz zu Europa die meisten Amerikaner, oder zu mindestens Minnesota, kein Feuerwerk machen. Wir haben uns also alle nur gegenseitig ein Frohes Neues Jahr gewünscht und sind dann ins Bett gegangen :D 

Ich hoffe ihr hattet alle einen tollen Rutsch ins Jahr 2014
und genießt euren hoffentlich nicht ganz so kalten Winter - denn mir friert hier regelrecht die Nase zu! :P 

Liebe Grüße!
Lena 

Happy 1st December!

... und los ging's mit dekorieren!

Sonntag war ein purer Familientag, den ich sehr genossen habe.
Nach einem gemuetlichen morgen haben wir uns gegen Mittag auf den Weg gemacht, um unseren Weihnachtsbaum zu faellen. In unserer Naehe gibt es einen kleinen Shop, der Weihnachtsbaeume und Dekorationen verkauft. Dort haben wir dann einen schoenen Baum und ein paar Dekorationen ausgesucht. Passend zum 1. Dezember gab es dort Apple Cider, eine Art Apfel Punsch. Sehr lecker, und bringt wirklich Weihnachtsstimmung rein. Mit Keksen und Punsch haben wir uns dann wieder auf den Weg nach Hause gemacht. 

Es gab eine kleine Pause fuer Lunch, kurz danach ging es aber schon wieder weiter, mit aufraeumen, putzen und letztendlich haben wir dann den Weiihnachtsbaum aufgestellt!

Wir haben also die ganzen, mittlerweile eingestaubten Weihnachtsdekorationen vom Dachboden runter geholt, abgestaubt und dann im ganzen Haus verteilt, und nach ein paar Stunden strahlte es voller Lichter.

Jetzt kann ich es kaum erwarten Weihnachten zu feiern.
Gleichzeitig weiss ich, dass ich meine Familie zu Hause an diesem Tag unglaublich vermissen werde! 

Am Wochenende bin ich mit einer Freundin in ein Einkaufszentrum gefahren und habe mein Weihnachtsshopping erledigt. 

Jetzt muss nur noch alles eingepackt werden und dann bin ich "Ready For Christmas" !

Das Wetter ... ja das spielt auch schon mit. Vor ein paar Wochen - ja, Anfang November - hatten wir unseren ersten Schnee, ungefaehr so hoch wie es in Deutschland mit Glueck im Dezember wird - der aber leider wieder geschmolzen ist. Als ich angefangen habe diesen Eintrag zu schreiben, hat es gleichzeitig auch wieder angefangen zu schneien. Wir erwarten heute einen Schneesturm, der bis morgen anhalten soll. 

Welcome to Minnesnowta!

Liebe Gruesse, Lena ♥ 

Thanksgiving

Turkey Day! 

Am Donnerstag war endlich endlich endlich der Tag auf den ich schon eeeewig gewartet habe. Thanksgiving. Ein Tag an dem man mit der Familie zusammen kommt und dankbar für das ist, was man hat. 

 

Ich würde nur zu gerne Bilder posten, wie man es sich vorstellt: einen große Truthahn mitten auf dem Tisch, die ganze Familie sitzt drum herum, alles ist schön dekoriert und jeder ist glücklich. Ja ... so hab ich mir das auch vorgestellt.
Leider ist es in Wirklichkeit dann aber ganz anders, zumindest bei meiner Familie.

Wir sind an diesem Tag ins 3 Stunden entfernte New Prague gefahren, um die Familie meiner Gastmutter zu besuchen und mit ihnen zu feiern. Dort waren viele Familienmitglieder zusammengekommen, was wirklich toll war, weil ich wieder viele neue Menschen kennengelernt habe.
Unerwarteter Weise gab es aber keinen Tisch und auch keinen Truthahn auf einem großen Teller. Stattdessen waren Töpfe mit Kartoffelpürree, schon geschnittenem Truthahn, Bohnen und ein paar andere Sachen auf die Küchentheke gestellt, und jeder hat sich einen Pappteller und eine Plastikgabel genommen und sich Essen aufgetan. Dann hat sich jeder irgendwo hingesetzt, gegessen, und ist dann aufgestanden. Für mich hat es darin geendet, dass ich am Ende alleine im Raum saß und fertig gegessen hab. Ein wenig enttäuschend, aber es war super leckeres Essen und danach war ich erstmal im Turkey-Coma.
Zum schlafen war aber keine Zeit, weil es kurze Zeit später schon wieder zurück nach Springfield zu der Familie meines Gastvaters ging. Dort gab es wieder viel zu Essen, so ziemlich der gleiche Ablauf wie zuvor. Komisch fand ich es dann aber, als sich ein paar der Leute dort plötzlich angeschrien haben, und über irgendwass stritten, wo man doch eigentlich fröhlich sein und Spaß haben sollte.

 

 

 

Ich wünschte wirklich ich hätte mehr positives zu berichten, aber für mich war dieser Tag schon ein wenig enttäuschend. Natürlich gab es ein paar tolle Momente, und das wichtigste war ja auch, dass man mit der Familie zusammenkommt und seine Dankbarkeit zeigt.

Ich glaube ich hatte einfach zu viele Erwartungen an diesen Tag.
Trotz allem war es eine gute Erfahrung, zwar nicht ganz nach meiner Vorstellung aber trotzdem gut.

 

Für mich beginnt jetzt die Basketball Season. Morgen habe ich mein erstes Spiel, aber dazu mehr in einem nächsten Post! ;D

Eure Lena ♥

Football Season

Football - ich glaube so ziemlich der berühmteste Sport hier in Amerika, und auch an meiner Schule natürlich ganz großes Thema! 

Jede Woche waren ein bis zwei Spiele, zu denen so gut wie jeder hingegangen ist, um unser Team, die Rabbits, anzufeuern. Unser Team hat sich wirklich gut geschlagen, wir sind auf dem 3. Platz im ganzen Staat gelandet. Ja, ich spreche in der Vergangenheit, und das heißt, dass die Football Season leider schon vorbei ist :( Ich hab es wirklich genossen bei jedem Game mit den Mädchen zuzuschauen, zu schreien und zu jubeln. 

Um unser Team zu repräsentieren und unterstützen, haben viele der Mädchen, wie glaube ich im letzten Beitrag schon erwähnt, die Jersey's der Player am Spieltag getragen. Jeder Spieler hat zwei Jersey's, einen für Homegames und den anderen für Auswärtsspiele. Die Mädchen tragen dann immer den, der nicht gebraucht wird. Gegen Mitte der Season habe dann auch ich einen Jersey bekommen, was ein echt tolles Gefühl war. 

#80

Unser letztes Spiel haben wir leider verloren, was sowohl bei den Spielern als auch bei uns anderen in Tränen geendet hat, weil wir so weit gekommen sind. Die Rabbits haben wirklich gekämpft und sich toll geschlagen. Trotz allem war es eine tolle Zeit, wir hatten alle viel Spaß und ich werde es nie vergessen. Ich vermisse es schon jetzt, jeden Samstag Abend am Spielrand zu stehen und unsere Jungs anzufeuern, aber jetzt geht es weiter mit Basketball.
Dazu jedoch mehr im nächsten Post ;) 

Wabasso High School

Ja, das mit dem Post-Marathon hat jetzt nicht so hingehauen, mein Internet spielt da leider nicht so ganz mit ... jetzt geht's aber weiter! 

Wabasso High School, meine Schule hier in Minnesota, ist so ziemlich der Mittlepunkt meines Jahres. Mit nur 532 Schülern von Kindergarten bis High School ist sie jetzt nicht die größte, was aber ziemlich viele Vorteile hat. So gut wie jeder kennt jeden, und die Klassen sind meistens viel kleiner. Ich zum Beispiel habe nur Klassen mit 7-15 Schülern, was wirklich viel angenehmer ist. Die Lehrer können sich so besser auf jeden einzelnen Schüler konzentrieren. Das schreckt jetzt vielleicht erstmal ab, aber jetzt wartet mal:

Lehrer. Jaaa. Ich glaube die sind hier komplett anders als alles was ich bisher in Deutschland erlebt habe. Die interessieren sich wirklich dafür, was für Noten man bekommt, man würde hier niemals etwas wie das zu hören bekommen: "Arbeit verhauen? Ist das mein Problem? Wenn du nicht lernst und ...." bla bla bla. Nicht jeder Lehrer ist so, aber das hab ich von manchen dann doch schon gehört. Hier ist es anders. Ich hatte zum Beispiel einen Mathe Test, den ich nicht einmal verhauen habe, aber meine Lehrerin hat gemerkt, dass ich einen speziellen Teil nicht verstanden habe. Sie kam nach der Stunde zu mir und hat es mir verständlich erklärt, und mich gefragt ob ich den Test noch einmal wiederholen möchte, weil sie mir gerne eine bessere Note geben würde. 

Ich habe hier auch eine komplett andere Bindung zu den Lehrern. Man kann mit denen über ganz andere Sachen als Schule reden. Privatleben, ich hab das Gefühl die freuen sich wenn man ihnen was von sich erzählt. Das größte Theman zwischen Lehrern und Schülern ist aber immer noch der Sport:

Wie die meisten glaube ich wissen ist Football hier gaaaaanz groß. Aber auch die anderen Sportarten, Volleyball, Basketball, Softball und Track - das sind alle die hier an meiner Schule angeboten werden - sind immer Gesprächsthema.
Besonders bei den Footballgames unseres Teams hat man den School Spirit gespürt. Jeder kommt zu fast allen Games um das Team zu unterstützen, und manche der Mädchen, dieses Jahr sogar ich, tragen die Jersey's der Footballplayer, um sie zu repräsentieren. 

Noch ein ziemlich großer Unterschied zu Deutschland ist der Stundenplan. Der ist jeden Tag gleich und ändert sich an meiner Schule nie.
Am Anfang des Schuljahres habe ich die Chance gehabt Fächer zu wählen - da es eine kleine Schule ist, gab es leider nicht ganz so viel Auswahl wie ich es mir gewünscht hatte - und das kam dabei raus:

1. Class - Digital Photography

2. Class - Biology

3. Class - Study Hall 

4. Class - US History

5. Class - English

- Lunch Break -

6. Class - Geometry

7. Class - Computer Spread Sheet

Soweit läuft es mit den Noten hier auch vieeeeeel besser.
Es ist nicht unbedingt immer einfacher, aber irgendwie fällt es mir leichter. 

Ich hab es geschafft im ersten Quarter, was gerade vor 2 Wochen geendet hat, nur A's und B's auf meinem Zwischenzeugnis zu bekommen, worauf ich ein zugegeben kleines bisschen stolz bin :) 

Für Lunch haben wir 30 Minuten, was für mich echt zu wenig ist, da ich ein Sophomore bin und wir daher die letzten in der Schlange sind... das heißt, dass ich mein Essen bekomme und dann meistens weniger als 10 Minuten Zeit habe, um es irgendwie runterzuschlingen. Dafür ist das Essen aber wirklich gut, aber wie natürlich nicht anders erwartet, meistens Fast Food. Ich glaube ich hatte bisher ein einziges Mal einen Salat. Sonst gibt es Hamburger, Hot Dogs und alles mögliche, nur nichts gesundes ;) Jemand der auf Diät ist, ist hier also völlig aufgeschmissen :D 

Das war's jetzt erstmal zu meiner Schule. Ich geh wirklich jeden Tag auf's neue gerne dahin, es macht einfach viel mehr Spaß. Die Stunden sind entspannter, nicht so voll gepackt mit Stoff, und trotzdem lernt man. 

Gute Nacht - und schon fast Guten Morgen an Deutschland.
Lena ♥